Warum brauchen wir Parfüms?

Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Wir brauchen sie nicht wirklich zum Leben. Aber die Natur hat uns die Fähigkeit gegeben nahezu 10'000 Duftstoffe zu erkennen. Mann kann sich da fragen: Warum ist das so?

Nun es gibt ganz bestimmte Gründe warum wir Duftstoffe wahrnehmen: Ja ich behaupte sogar, es würde kein Leben geben wir wir es kennen, ohne die Fähigkeit Düfte zu riechen. Sie spielen eine ganz wichtige Rolle im Leben von praktisch allen Lebewesen (Pflanzen, Säugetiere, Insekten, Fischen etc.). So ist die Geschmacksempfindung, wenn wir essen überwiegend vom Duft der Nahrung abhängig. Der Geschmack selbst, den wir mit der Zunge wahrnehmen ist sehr bescheiden und besteht nur aus "Bitter", "Süss", "Sauer", "Salzig" und "Umami". Jetzt stellen Sie sich mal vor, wie eine Erdbeere schmeckt, wenn sie nur diese Geschmackssinne hätten? Sie würden im Mund merken, dass es saftig ist, dass es süss und etwas kühl ist, sowie die Konsistenz nehmen Sie wahr. Sie haben das sicher schon gemerkt, wenn Sie eine verstopfte Nase haben, dass dann auch der Geschmack stark beeinträchtigt ist. Denn beim Essen gelangen Duftmoleküle durch den Rachen quasi von Hinten in die Nase. Auch durch das Ausatmen werden Duftmoleküle aus dem Rachenraum mitgerissen und gelangen in die Nase. Dort melden Sie uns ob wir das, was wir essen mögen und es entsteht der eigentliche Geschmack. Gleichzeitig ermöglicht uns der Geruch zu entscheiden ob etwas eher geniessbar ist oder nicht.

Oder der Duft warnt uns vor gefährlichen Situationen, z.B. vor verschimmelten oder schlechten Lebensmitteln, verfaultem Wasser, verwesendem Fleisch, Feuer usw.

Auch spielt der Duft bei der Partnerwahl eine sehr wichtige Rolle (massgebend auch über die Pheromone). Insekten und andere Tiere kommunizieren über Duft, z.B. Bienen, Ameisen oder auch Hunde und Katzen. Eigentlich fast alle. Warum sollten wir als Mensch davon befreit sein? Wir sind es uns nur nicht so bewusst wie bei den anderen Sinnen.

Der Geruchssinn ist direkt mit dem Limbischen System im Gehirn verbunden, dem Gefühlszentrum. Dort entstehen Emotionen und auch die Triebe. Das heisst ein Duft ruft in uns Gefühle hervor und er wird so für uns spürbar. Noch bevor wir uns bewusst sind darüber reagiert das Limbische System und ruft in uns ein Gefühl hervor. Dagegen können wir gar nichts unternehmen. Ausser wir tragen eine Atemschutzmaske oder Atmen nicht. 

Schon längst hat die Marketing-Industrie das erkannt und Verkaufslokale oder auch neue Autos werden gezielt beduftet um den Verkauf zu fördern und die Erwartungen der Konsumenten zu erfüllen.

Wie bei Schmuck, Kleidung, der Frisur, Schminke, Schuhe, Uhren etc. ist es auch bei dem Duft. Der bewusst wahrnehmbare Duft unterstreicht ein Erlebnis fast mehr als die anderen Sinne da er direkt das Gefühlszentrum aktiviert. Und an diesen Duft haben wir auch Erwartungen oder merken, wenn was nicht stimmt. Stellen Sie sich folgendes vor: Einen markanten Typen, ein richtiger Kerl, unrasiert, roh und kernig. Und er riecht nach Maiglöckchen und Zuckerwatte. Oder eine attraktive junge gut aussehende, schöne Frau, makelloses Gesicht und perfekter Körper, filigrane Züge und sie riecht nach Leder und feuchtem Laub. Dies entspricht nicht der Erwartung und löst im Gegenüber ein kleines innerliches Paradoxon aus. Düfte sollten immer so gewählt werden, dass sie den eigenen Charakter unterstreichen oder gewisse Punkte hervorheben oder auch verbergen. Ich selbst benutze Parfüm wie Kleidung; Abhängig von Stimmung, Laune, Anlass, meiner Kleidung, dem heutigen Vorhaben,  den Leuten den ich begegne oder wie ich von den Leuten wahrgenommen werden möchte. Ich achte mich sehr darauf, wie andere Menschen mit Parfüms umgehen und bin fasziniert wenn jemand genau das richtige, zur Person passende Parfüm trägt. Sie kennen das sicher, dass es einem schmeichelt, wenn man ein Kompliment für seine Haare, seine Kleidung, Schuhe oder sein Auto erhält, genau so verhält es sich auch mit dem Duft.

Fazit: Parfüms machen das Leben schöner. Wie Musik oder schöne Kleidung haben sie einen sozialen Charakter und wirken auf uns selbst und unsere Mitmenschen.